Die Gründung des LK Weiler vollzog sich in der politisch bewegten Zeit der letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. Als Folge der Kaiserproklamation am 18. 1. 1871 in Versailles und in Verbindung mit der Reichsgründung nach dem Krieg gegen Frankreich erwachte in Deutschland ein neues Staatsbewusstsein, das sich in vielfältiger Weise und auf unterschiedlichen Ebenen nach außen artikulierte. Als Beispiel hierfür soll, im Blick auf die Vereinsgeschichte, die Tatsache erwähnt sein, dass sich in den Städten und Gemeinden in den Jahren nach 1871 sogenannte Kriegervereine bildeten, die im Schwäbischen Kriegerbund zusammengefasst waren und die als übergeordnetes Ziel auch die Pflege der Kameradschaft verfolgten.
Auch in Weiler a. d. Zaber wurde in jenen Jahren ein Kriegerverein gegründet, dessen Protokollbuch mit knapp gehaltenen Eintragungen ab dem Jahr 1878 noch vorhanden ist und das bei der Suche nach dem Gründungsjahr des Gesangvereins als Grundlage herangezogen werden kann. Dort ist nämlich mit Datum vom 20. November 1881 folgender Beschluss protokolliert:

Am 20. November ist der Verein im Lokal zusammengekommen und es wurde beschlossen, einen Gesangverein unter dem Kriegerverein einzuführen und die weiteren Gesangvereinsmitglieder als Ehrenmitglieder mit einer monatlichen Einzahlung von 10 Pfennig in die Kriegervereinskasse in den Kriegerverein aufzunehmen.

Mit dieser Eintragung beginnt die Geschichte des “Liederkranz Weiler a. d. Zaber”. Über die einzelnen Aktivitäten der Sänger, über die Leiter des Chores und über das ausgewählte Liedgut hat der Schriftführer, der seine Angaben in der Regel ohnehin auf die Inhalte der einzelnen “Generalversammlungen” zu beschränken wusste, keine Ausführungen festgehalten. Lediglich die Wahl der Ausschussmitglieder ist vermerkt, wobei immer “2 Mann vom Kriegerverein und 1 Mann von den Ehrenmitgliedern” (Gesangverein) durch Wahl bestimmt werden. Unter Datum vom 30. November 1885 ist über die Wahl der Ausschussmitglieder ergänzend zu lesen ”…..desgleichen hat er sich auch für die Gesangvereinsmitglieder zu verwenden.” Gesungen wurde in jedem Falle unter der Schirmherrschaft des Kriegervereins Weiler a. d. Zaber. Und wenn auch keine gesicherten Daten über einzelne Auftritte vorliegen, so darf trotzdem davon ausgegangen werden, dass bei größeren örtlichen Festlichkeiten auch die Sänger mit von der Partie waren. So etwa am 03. 06. 1904 beim Fest der Fahnenweihe im Pfarrgarten, das einen “würdigen und schönen Verlauf” genommen hat und bei dem das Begrüßungslied “Grüß Gott im schönen Zabertal” vorgetragen wurde. Oder sollte etwa beim Fest des 50jährigen Jubiläums am 30. 06. 1929 nicht gesungen worden sein? Man kann sich dies wohl kaum vorstellen! Trotzdem fehlen die notwendigen schriftlichen Beweise, die die Vermutungen erhärten und offene Fragen klären könnten! Sachlich sicher verfolgt werden kann der Weg des Vereins erst nach seiner Wiedergründung im Jahr 1950. Ausführliche Protokolle zeichnen ein lückenloses Bild der kulturellen Aktivitäten und geben Zeugnis von der gemeinschaftsbildenden Kraft des Gesangvereins innerhalb des dörflichen Umfeldes. Einige besondere Ereignisse sollen hier zur Verdeutlichung der Vereinsgeschichte festgehalten werden: Der 21. Januar 1950 gilt als der Tag der Wiedergründung des Männergesangvereins “Liederkranz Weiler” a. d. Zaber. Die Sitzung im Gasthaus “Zur Eisenbahn” wird als Ereignis von großer örtlicher Bedeutung beschrieben. Dreißig Sänger bestätigten bereits an diesem Abend durch die Aufnahme in die Mitgliederliste die Aussage von Schriftführer Martin Bilger, der, mit besonderer Freude, die Übernahme des Dirigentenamtes durch Pfarrer Oswald Schmoller erwähnt. Gottlob Scheible (Vorsitzender) und Erwin Haag (Kassier) hießen die Männer der ersten Stunde, die dem Verein vorstanden und die Sänger in ein arbeitsreiches Jahr führten. Zweiundsechzig Singstunden wurden abgehalten und an vier Sängerfesten nahm der Verein teil. Darunter auch das erste Bundesfest des Zabergäusängerbundes in Pfaffenhofen. Ein Familienabend und das Singen bei drei Hochzeiten waren weitere Termine im ersten Jahr. Von Anfang an nahm der Verein seine kulturelle Arbeit ernst und leistete dadurch auch einen wertvollen Beitrag zur Integration der zahlreichen Heimatvertriebenen in die Dorfgemeinschaft. Eine besondere Bedeutung in der Vereinsgeschichte kommt dem Jahr 1954 zu. Der “Liederkranz” hatte seine Patenvereine aus Pfaffenhofen und Zaberfeld und die Mitgliedsvereine des noch jungen Zabergäusängerbundes zu seinem Gründungsfest und gleichzeitigen Gausängerfest geladen. Unter dem damaligen Festpräsidenten und späteren Vorstand Hans Hufnagel wurde es ein Fest der Superlative. Die örtliche Presse fasste die Ereignisse in dieser Überschrift zusammen: Kleine Gemeinde feiert unvergessliches Fest – Fahnen, Gesang und Sonne über Weiler a. d. Zaber. Am 05. Juli 1964 fand in Weiler die Hauptprobe aller Vereine für die Chorfeier des Zabergäusängerbundes beim 36. Chorfest des Schwäbischen Sängerbundes in Heilbronn statt. Selbstverständlich wurde das Fest von den Weilermer Sängern auf Samstag 04. 07. und Montag 06. 07. ausgedehnt.

Der 27. November 1971 ist zweifellos ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte. An diesem Tag wurde das eigene Sängerheim eingeweiht. An diesem Tag wurde wahr, was viele nicht für möglich gehalten hatten. Unter Federführung unseres unvergessenen Vorstandes Kurt Lutz und dank der Mithilfe aller Vereinsmitglieder konnte an diesem Tag das “Projekt Sängerheim” zum Abschluss gebracht werden. Großzügige Unterstützung durch die Gemeinde, vertreten durch Bürgermeister Wilhelm Widmaier, hatte es erst möglich gemacht. Vom ersten Tag an wurde das Sängerheim mit Leben erfüllt. Im Laufe der Jahre wurden in den Räumen des Sängerheims, 1986 – 87??? kam das “Schneckenstüble” hinzu, zahlreiche Hochzeiten Geburtstage, Konfirmationen, Kameradschaftsabende, Singfreizeiten Theaterabende und Veranstaltungen der Kleintierzüchter abgehalten. Am 27. Oktober 1979 führte der Liederkranz Stuttgart im Sängerheim Weiler unter seinem Dirigenten Professor Walter Schneider eine ganztägige Chorprobe durch und auch Sangesfreunde aus Pforzheim waren zu Gast in Weiler. Vom 25. 4. bis 27. 4. 1975 feierte man die 25jährige Wiedergründung des Vereins. Aber auch traurige Ereignisse blieben nicht aus.

Am 04.01. 1997 verstarb, in dem von ihm so wesentlich mitgestalteten Sängerheim, unser ehemaliger Vorstand Kurt Lutz. Der Liederkranz Weiler wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Am 09. März 1976 gründete sich ein Frauenchor, im Oktober 1978 eine Gymnastikgruppe und seit 1994 spielt die Theaterabteilung abendfüllende Stücke in schwäbischer Mundart.. Seit September 1983 besteht die Faustballgruppe. 1999 wurde  unter der Tanzlehrerin Vesna Mächtlen die Tanzgruppe ins Leben gerufen. Mehr dazu lesen Sie bei den Abteilungen

 

Ein weiteres großes Ereignis gab es 1983. Im Sängerheim und im großen Festzelt auf dem Wiesengelände dahinter, wurde zusammen mit der Gemeinde Pfaffenhofen (seit 1972 ist Weiler a. d. Zaber dort eingemeindet) vom 17. bis 20. Juni 700 Jahre Weiler/Zaber und 100 Jahre Liederkranz Weiler gefeiert. Dem Liederkranz wurde aus Anlass seines 100jährigen Bestehens die vom ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftete Zelter- Plakette verliehen. Beim Festabend am 18. Juni 1983 wurde sie von Landrat Otto Wiedmaier an den Vorsitzenden des Liederkranzes Weiler a. d. Zaber Kurt Lutz überreicht. Im Jahr 2007 feierte  der Liederkranz Weiler a. d. Zaber sein  125 –Jähriges Vereinsjubiläum.